Outdoormesser - Welches passt zu mir?

Von Yonc DACH

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Wer in der Wildnis zurechtkommen will, braucht gutes Werkzeug. Dabei gilt das Messer als eines der wichtigsten, da es für Verteidigung, Jagd, Zubereitung von Nahrung und vielem mehr verwendbar ist.

Egal ob für das Überleben in der Natur (Survival), das Herstellen von nützlichen Gegenständen (Bushcraft) oder für den Alltag als Allround-Messer - für jeden gibt es mindestens eine passende Variante.

Welche Zwecke die verschiedenen Messerarten erfüllen, für wen sie geeignet sind und worauf zu achten ist - das verraten wir im Folgenden.

1. Das Schnitzmesser - Ein kleiner Alleskönner


Es ist vielseitig einsetzbar, handlich, kompakt und kurz. Die Griffe sind meist hölzern, während die im besten Fall aus rostfreiem Edelstahl bestehende Klinge oft hinsichtlich Härte und Haltbarkeit ausbalanciert ist. Das Schnitzmesser als klassische Variante ist gemacht für Camping, Wanderungen und Abenteuer im Allgemeinen, aber auch für kunstvolle Schnitzereien - egal ob unterwegs am Lagerfeuer oder daheim in der Werkstatt.

Für Survival Begeisterte gibt es Varianten mit Glasbrecher und Gurtschneider. Einsetzbar ist es als Outdoor Messer für diverse Zwecke: Jagen, Schnitzen, Nahrungszubereitung, Angeln, Arbeit oder Rettung - quasi als Allroundwerkzeug für die Wildnis.

Wer auf das Schnitzen Wert legt, wird feststellen, dass Schnitzsets meist vier- bis zehnteilig sind. Das liegt daran, dass für das Herstellen gewisser Gegenstände, z. B. Tassen, spezifische Formen nötig sind. So gibt es Varianten mit gebogener, flacher, U- oder V-förmiger Klinge sowie Messer, die direkt für das Schnitzen von Löffeln gedacht sind.

Zwar gibt es welche, die klappbar sind, jedoch sind diese für das Schnitzen aufgrund ihrer Instabilität ungünstig. Wer Wert darauf legt, sein Werkzeug sicher zu verstauen greift auf ein solches zurück.

2. Die Machete - Gemacht für Abenteuer


Das auch als Buschmesser bezeichnete Schneidwerkzeug ist gross und besitzt eine lange, robuste Klinge, die gerade oder leicht gebogen sein kann. Grundlegend dient es als Verlängerung des Unterarmes, ist gut ausbalanciert und konzipiert für hackende oder hauende Bewegungen, wie zum Beispiel das Durchschlagen von Dickicht. Je nach Einsatz kann die Form der Klinge variieren, so gibt es welche mit Sägerücken oder Haken an der Spitze.




3. Survival Messer - Überleben in der Wildnis


Das Allroundmesser für den harten Einsatz, welches die Existenz abseits jeglicher Zivilisation sichern sollen. Es wird daher auch als Überlebens- oder Feldmesser bezeichnet.

Seine robuste und breite Klinge ist meist zwischen 10 - 20 cm lang und eignet sich durch seinen robusten Aufbau für gröbere Arbeiten. Hierbei lautet die Devise weniger ist mehr! Im Ideal besteht das Messer aus so wenig wie möglich Bauteilen, welche sauber verarbeitet sind, um eine lange und zuverlässige Haltbarkeit zu gewährleisten. Es findet klassischer Weise Anwendung als Universalwerkzeug im Lagerbau, kann aber auch zur Verarbeitung von Nahrung oder mitunter zum Nahkampf eingesetzt werden. Im Unterschied zum taktischen Einsatzmesser weist es keine doppelseitige Klinge auf und hat meist einen anderen Klingenschliff sowie Klingenfarbe. 

4. EDC Messer - Für den Alltag


"Every day carry" (kurz: EDC) bedeutet so viel wie "für den täglichen Gebrauch". Zu dieser Kategorie zählen alle Taschenmesser, die funktional, praktisch und für den Alltag konzipiert sind. Der Fokus liegt hierbei auf der unkomplizierten Verstaubarkeit.

Das wohl bekannteste EDC Messer ist das Schweizer Taschenmesser, das sich durch seine vielen Funktionen grosser Beliebtheit erfreut.

Bestandteile solcher Multi-Tools können beispielsweise Scheren, Zahnstocher, Nagelfeilen, Stechahlen, Feuerzeuge, Büchsen- und Bieröffner oder Zangen sein.

Dieses Outdoor Messer ist als zuverlässiger Begleiter im Alltag anzusehen - wobei hier anzumerken ist, dass es sich um ein Allzweck-Werkzeug handelt, das nicht wie die anderen Messer für etwas spezialisiert ist.



Fazit


Grundlegend lassen sich die genannten Outdoor Schneidwerkzeuge in drei Kategorien einteilen:


- Survival: Überlebensmesser für die Existenzsicherung in der Wildnis, speziell für die Jagd, Verteidigung und die Zubereitung von Nahrung - dazu zählen die Machete und, wie der Name es verrät, alle Survivalmesser


- Bushcraft: Messer als Werkzeuge, insbesondere zur Verarbeitung von Holz zu nützlichen Gegenständen wie Waffen, Löffeln oder Tassen, oder auch um Kerben und Ösen zu fertigen - dazu gehört ebenfalls das Survivalmesser und mitunter auch das Schnitzmesser


- Allrounder: Allzweckmesser, praktisch, handlich und transportabel, mit einer Vielzahl an Funktionen, für den täglichen Gebrauch, ungeeignet für grobe oder schwere Arbeiten - unter diese Kategorie fallen EDC- und Schnitzmesser


Da sich die Kategorien der Outdoor Messer teilweise überschneiden, gilt es, auf die Eigenschaften und Bestandteile zu achten:

Hat das Messer eine dünne Klinge, eignet es sich für Schnitzereien und zum Schneiden. Eine robuste, dicke Klinge wiederum dient groben Tätigkeiten wie dem Zerschlagen von Holz (auch Batoning genannt)  oder der Verteidigung.

Ist das Schneidwerkzeug klappbar, leidet die Stabilität darunter, dafür fällt das Mitnehmen leichter. Bei manchen Varianten sind sogar mehrere, ebenfalls klappbare, Tools integriert.


Exemplare gibt es viele - bei der Wahl des richtigen Messers kommt es also ganz auf den Einsatzzweck und die eigenen Vorlieben an.