Draussen Kochen: Eine Checkliste für kulinarische Abenteuer in der Natur
Die Freiheit der Natur, das Zwitschern der Vögel und der Duft von frisch zubereitetem Essen – draussen kochen ist weit mehr als nur eine Mahlzeit im Freien. Es ist ein Abenteuer für die Sinne, das uns näher zur Natur bringt und unvergessliche kulinarische Erlebnisse schafft. Egal, ob du ein erfahrener Camper oder ein Neuling im Outdoor-Kochen bist, hier erfährst du alles, was du für ein erfolgreiches kulinarisches Abenteuer im Freien benötigst.
Grundausstattung für das Kochen im Freien:
1. Kocher: Der Kocher ist das Herzstück deiner Outdoor-Kochausrüstung. Er ermöglicht es dir, unter freiem Himmel Mahlzeiten zuzubereiten und ist in verschiedenen Varianten erhältlich. Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Typen von Kochern: Gasbrenner, Spirituskocher und Holzkocher .
1.1 Gaskocher:
Vorteile: Gaskocher sind in der Outdoor-Kochwelt äusserst beliebt, da sie einfach zu bedienen, effizient und schnell einsatzbereit sind. Sie erzeugen eine starke, regulierbare Flamme und sind ideal für das Kochen von Mahlzeiten mit präzisen Temperaturanforderungen. Gaskartuschen sind leicht und kompakt, was den Transport erleichtert. Ausserdem lassen sich Gaskocher in der Regel leicht reinigen.
Nachteile: Die Verwendung von Gaskartuschen kann teurer sein als andere Brennstoffoptionen, und du musst immer darauf achten, genügend Kartuschen mitzunehmen. Bei extremen Temperaturen, insbesondere bei Kälte, kann die Leistung von Gaskochern abnehmen, da der Druck in den Kartuschen sinkt.
1.2 Spirituskocher:
Vorteile: Spirituskocher sind leicht und kompakt, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Wanderungen und Trekkingtouren macht. Sie sind einfach zu bedienen und erfordern kein besonderes Zubehör. Der Brennstoff, Spiritus oder Ethanol, ist relativ preiswert und leicht verfügbar.
Nachteile: Im Vergleich zu Gaskochern sind Spirituskocher in der Regel weniger leistungsstark und benötigen daher länger, um Wasser zum Kochen zu bringen. Die Flamme ist oft schwieriger zu regulieren, was präzises Kochen erschweren kann. Spirituskocher sind weniger geeignet für das Kochen bei extremen Temperaturen oder in grossen Höhen.
1.3 Holzkocher:
Vorteile: Holzkocher sind die ultimativen umweltfreundlichen Kocher, da sie erneuerbaren Brennstoff (Holz oder Biomasse) verwenden. Du musst keine zusätzlichen Brennstoffe mitnehmen, was das Gewicht deiner Ausrüstung reduziert. Sie sind besonders gut für Lagerfeueratmosphäre und das Kochen über offener Flamme geeignet.
Nachteile: Holzkocher erfordern mehr Zeit und Aufmerksamkeit, da du ständig Brennmaterial nachlegen musst. Das Sammeln von Holz kann in einigen Gebieten eingeschränkt oder umweltrechtlich reglementiert sein. Die Rauchentwicklung und Russbildung können deine Kochutensilien verschmutzen. Holzkocher sind weniger effizient und nicht immer die beste Wahl für schnelles Kochen oder präzise Temperaturkontrolle.
2. Kochgeschirr: Das richtige Kochgeschirr ist entscheidend für eine erfolgreiche Outdoor-Kochsession. Ein Topfset mit verschiedenen Grössen von Töpfen und einer Pfanne bietet Flexibilität bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Die Töpfe sollten idealerweise mit Deckeln versehen sein, um die Kochzeit zu verkürzen und Brennstoff zu sparen. Stelle sicher, dass dein Kochgeschirr für den Outdoor-Einsatz geeignet und leicht zu reinigen ist. Dies gilt insbesondere, wenn du vor hast dein Kochgeschirr über offenem Feuer einzusetzen. Auch was genau du kochen willst sollte die Wahl deines Kochgeschirrs beeinflussen, für Eintöpfe bietet sich bspw. ein Feuertopf an, willst du aber Steaks braten brauchst du eine geeignete Bratpfanne
3. Besteck : Das Essen im Freien erfordert das richtige Besteck . Packe Löffel, Gabeln und Messer ein, idealerweise in einer kompakten und tragbaren Form. Ein Multifunktionsbesteck kann zusätzlich nützliche Werkzeuge wie Flaschenöffner oder Dosenöffner enthalten. Auch Teller oder Schüsseln solltest du unbedingt einpacken. Achte darauf, dass dein Besteck rostfrei ist, um lange haltbar zu sein. Es gibt viele unterschiedliche Produkte in diesem Bereich, wichtig ist, dass die Utensilien zu deinem Vorhaben passen. So gibt es beispielsweise leichtgewichtige, versatile Sets, bei welchen Besteck und Teller oder Schüsseln ineinander verstaut werden können.
4. Schneidebrett und Messer: Ein kleines, leichtes Schneidebrett und ein scharfes Kochmesser erleichtern die Zubereitung von frischen Zutaten. Damit kannst du Gemüse schneiden, Fleisch portionieren und deine Mahlzeiten vorbereiten. Wähle kompakte und tragbare Varianten, die gut in deine Ausrüstung passen. Natürlich gibt es spezielle Kochmesser, die genau dafür ausgelegt sind, Nahrung zu verarbeiten, in den meisten Fällen kannst du aber auch einfach dein Outdoor- oder Taschenmesser zur Vorbereitung der Speisen nutzen, insofern es nicht eine extrem breiten Rücken hat. Klar, damit wirst du nicht so dünne und präzise Schnitte erhalten wie mit einem Kochmesser, für einfachere Speisen ist ein spezielles Messer nur zum Kochen jedoch nicht unbedingt nötig.
5. Geschirrhandtücher, Reinigungsmittel & Abfallsäcke : Die Sauberkeit deiner Kochutensilien ist entscheidend. Packe Geschirrhandtücher und biologisch abbaubares Reinigungsmittel ein, um dein Geschirr und Kochgeschirr gründlich zu säubern. Ein Schwamm oder eine Bürste kann ebenfalls hilfreich sein. Alternativ kannst du auch einen robusten Plastiksack mitnehmen, in dem du die dreckigen Kochutensilien verstaust, um diese dann erst später zu Hause zu reinigen. Im allgemeinen ist es wichtig, dass du entweder Säcke oder andere Behälter mit nimmst, in denen du deinen Müll wieder nach Hause oder zum nächsten öffentlichen Mülleimer transportieren kannst. Bitte lasse nichts in der Natur liegen!
6. Trinkbehälter : Deine Wahl des Trinkbehälters hängt von deinen Vorlieben ab. Eine Thermoskanne ist grossartig, um heisse Getränke wie Kaffee oder Tee warm zu halten. Alternativ kannst du eine isolierte Trinkflasche für kalte Getränke verwenden. Stelle sicher, dass sie auslaufsicher ist und gut in deine Tasche passt. Natürlich gibt es auch verschiedene Tassen und Becher, die du nutzen kannst, um deine Getränke zu geniessen. Gerade wenn man für viele Leute kochst, viel Wasser braucht oder länger unterwegs ist, ist es sinnvoll, sich einen Wasserfilter zuzulegen. So muss man nicht literweise Wasser mit sich schleppen und kann sich bei Bedarf ganz einfach inmitten der Natur mit frischem Trinkwasser versorgen.
7. Essensbehälter: Wenn du Reste von deinen Mahlzeiten aufbewahren möchtest oder Lebensmittel vor Tieren schützen möchtest, sind Essensbehälter eine gute Wahl. Sie sollten leicht und stapelbar sein, um Platz zu sparen. Viele Schüsseln für den Outdoor-Gebrauch kommen mit einem verriegelbaren Deckel und können deshalb ganz einfach auch als Essensbehälter genützt werden.
8. Feuerzeug oder Streichhölzer: Damit du deinen Kocher sicher entzünden kannst, solltest du immer ein Feuerzeug oder Streichhölzer dabei haben . Schütze sie vor Feuchtigkeit, indem du sie in einem wasserdichten Behälter aufbewahrst. Falls du vor hast über offenem Feuer zu kochen und es etwas rustikaler magst, kannst du natürlich auch auf Streichhölzer und Feuerzeug verzichten und stattdessen zu einem Feuerstahl greifen.
9. Gaskartuschen oder Brennstoff: Vergiss nicht, genügend Brennstoff für deinen Kocher mitzunehmen, je nach geplanter Kochzeit und Anzahl der Mahlzeiten. Überprüfe vorab, welchen Brennstoff dein Kocher benötigt, um die richtigen Kartuschen oder Flaschen einzupacken. Falls du einen Holzkocher verwendest oder über offenem Feuer kochen willst, musst du nicht zwingend Holz mitschleppen, insofern du es vor Ort sammeln kannst, denn Holzkocher brauchen in der Regel nur wenig Biomasse, um zu kochen. Anzündhilfen sind in jedem Fall aber auch hier eine gute Ergänzung, um ein sorgenfreies Outdoor-Koch-Erlebnis zu geniessen.
Optional, aber nützlich:
1. Campinggrill: Wenn du vorhast, Grillgerichte zuzubereiten, ist ein tragbarer Campinggrill oder eine Grillpfanne eine ausgezeichnete Ergänzung deiner Ausrüstung. Sie ermöglichen dir Fleisch, Fisch, Gemüse und mehr über offener Flamme zuzubereiten und den einzigartigen Grillgeschmack zu geniessen. Dabei musst du jedoch daran denken, dass es nicht überall erlaubt ist Feuer zu entzünden und gerade in sehr trockenen Perioden häufig ein Feuerverbot gilt. In so einem Fall bleibt dir keine andere Wahl als auf Gaskocher oder Spiritusbrenner zurückzugreifen. Wenn du mehr über das sichere Feuermachen in der Natur erfahren willst, kannst du dir gerne unseren Blog dazu durchlesen.
2. Topflappen oder Handschuhe: Beim Kochen im Freien kann es heiss werden. Packe Topflappen oder hitzebeständige Handschuhe ein, um dich vor Verbrennungen zu schützen und sicher mit heissen Töpfen und Pfannen umzugehen. Für die meisten Pfannen und Töpfe ist es nicht zwingend nötig, denn viele Outdoor-Pfannen haben z. Bsp. einen abnehmbaren Griff, um ihn vor Wärme zu schützen und sicheres Kochen zu ermöglichen. Für andere Kochutensilien wie z.Bsp. den Feuertopf, kommst du jedoch nicht um dieses zusätzliche Equipment herum.
4. Gewürze und Gewürzbehälter: Kleinbehälter mit Salz, Pfeffer und deinen Lieblingsgewürzen, um den Geschmack deiner Gerichte zu verfeinern. Es gibt hierzu spezielle Gewürzbehälter mit getrennten Abteilen sodass du alle deine Lieblingsgewürze platzsparend mit transportieren kannst. Ferner sind auch frische Kräuter eine tolle Option um deine Outdoor-Gerichte zu verfeinern, sie schmecken nicht nur wunderbar, sondern werten deine Gerichte auch optisch auf.
5. Kühlbox oder Kühlbeutel: Wenn du leicht verderbliche Lebensmittel frisch halten möchtest, dann ist eine Kühlbox oder ein Kühlbeutel unerlässlich. Auch um grössere Mengen an Getränken über längere Zeit kühl zu halten, bietet sich eine Kühlbox an. Was jedoch zu bedenken ist, Kühlboxen brauchen viel Platz und die Kühlelemente oder das Eis, das du zur Kühlung verwenden musst, bedeutet zusätzliches Gewicht. Auf längeren Touren solltest du deshalb Lebensmittel die nicht gekühlt werden müssen bevorzugen. Für kürzere Wanderungen ist eine kleine Kühltasche die ideale Wahl. Sie kann einfach im Rucksack verstaut werden, ist flexibler als eine Kühlbox und meist auch deutlich leichter. Eine richtige Kühlbox lohnt sich vor allem, wenn du dir wenig Gedanken zum Transport machen musst. Planst du bspw. einen Nachmittag am See mit deinen Freunden oder hast dich zu einem Grillabend in der Natur verabredet und ist der Ort mit dem Auto erreichbar, dann ist eine Kühlbox das richtige Gadget um dich, deine Freunde und deine Familie mit kühlen Getränken und frischen Lebensmitteln zu versorgen.
6. Kaffeemaschine: Für viele von uns gehört eine Tasse duftender Kaffee zu einem kulinarischen Erlebnis dazu. Auch beim Outdoor-Kochen muss dieser Genuss nicht auf der Strecke bleiben, denn es gibt viele Outdoor-Kaffeemaschinen . Wenn du ein Espresso-Liebhaber bist, gibt es kompakte Espressomaschinen , die sich perfekt für die Reise eignen. Sie sind leicht und einfach zu bedienen und ermöglichen dir, auch in der Wildnis einen kräftigen Espresso zuzubereiten. Einige Modelle verwenden handliche Kaffeekapseln, während andere für gemahlenen Kaffee ausgelegt sind. Für diejenigen, die es unkompliziert mögen, sind Kaffeefilter eine großartige Option. Diese tragbaren Filterhalter sind leicht und benötigen nur gemahlenen Kaffee und heißes Wasser. Du kannst deinen Lieblingskaffee brühen, ohne viel zusätzliches Equipment mitschleppen zu müssen. Es gibt aber auch etliche andere Varianten von French Press über Espressokocher bis hin zu Handpressen, sollte für jeden Kaffeeliebhaber etwas dabei sein.
7. Outdoormöbel: Wenn du das Kochen im Freien in vollen Zügen geniessen möchtest, könnten Campingmöbel ebenfalls eine grossartige Ergänzung sein. Für entspannte Momente nach dem Essen oder während des Kochens bieten klappbare Campingstühle bequeme Sitzgelegenheiten. Sie sind zwar praktisch, aber bedenke, dass sie zusätzliches Gewicht und Platz beanspruchen. Ein tragbarer Campingtisch schafft zusätzlich eine stabile Fläche zum Kochen und Essen. Allerdings gilt auch hier, sie sind nicht immer leicht zu transportieren und bedeuten zusätzliches Gewicht. Auch eine Hängematte kann dein Outdoor-Koch-Erlebnis bereichern, denn für Momente der Entspannung und Naturgenuss ist eine Hängematte eine tolle Wahl. Nichts geht über ein Verdauungsschläfchen in der Natur. Hängematten sind zudem meist sehr leicht und platzsparend. Die Entscheidung für Campingmöbel hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Denke daran, dass sie zwar den Komfort steigern können, aber auch zusätzliches Gewicht und Stauraum erfordern. Bei minimalistischen oder längeren Outdoor-Abenteuern sind sie möglicherweise nicht unbedingt notwendig. Für entspannte Campingausflüge und Picknicks können sie jedoch den Genuss erheblich steigern.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die hier präsentierte Liste eine solide Grundlage für das Outdoor-Kochen bietet. Sie enthält alle wesentlichen Elemente, die du benötigen könntest, um eine köstliche Mahlzeit in der Natur zuzubereiten. Von tragbaren Kochern über Geschirr und Besteck bis hin zu nützlichen Extras wie Gewürzen und einem stabilen Tisch – diese Liste verschafft dir definitiv einen guten Überblick über das, was du benötigst.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Wahl der Kochausrüstung immer von deinen individuellen Plänen und Aktivitäten abhängt. Ein entspannter Grillabend am See erfordert sicherlich eine andere Ausrüstung als eine mehrtägige Wanderung durch die Wildnis. Berücksichtige daher stets den Kontext und deine Bedürfnisse, bevor du deine Outdoor-Kochausrüstung zusammenstellst.
Letztendlich geht es beim Outdoor-Kochen nicht nur darum, den Bauch zu füllen, sondern auch um das Erlebnis, die Natur zu geniessenen und unvergessliche Momente im Freien zu schaffen. Egal, ob du ein erfahrener Outdoor-Koch oder ein Neuling in diesem Bereich bist, experimentiere, finde heraus, was für dich am besten funktioniert, und geniesse die kulinarischen Abenteuer in der Natur!